Twilight Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht 1: Review und Filmkritik

Wie sehr viele andere Twilight-Fans habe auch ich schon am Sonntag das Twilight Special-Feature genutzt und mir Twilight Eclipse – Bis(s) zum Abendrot und dann endlich! gleich anschließend Twilight Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht 1 angesehen. Ich hatte mich zuvor noch auf keinen Twilight-Film so sehr gefreut, und es waren so viele Aussagen der Produzenten und Schauspieler über die verschiedensten Szenen zu lesen und hören, dass die Spannung enorm groß war. Und dann waren sie endlich da, die ersten neuen bewegten Bilder von Twilight Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht 1.

Gestern haben wir euch einen ersten Eindruck von unserer Kollegin vorgestellt. Heute möchte ich euch in einer Filmkritik den Film etwas näher vorstellen und meine Meinung dazu anbringen. Auch wenn es nicht wirklich leicht ist, über die vielen Eindrücke zu schreiben. Doch Vorsicht, Spoiler! Ich versuche zwar, nicht allzu sehr ins Detail zu gehen, aber ein paar Inhalte aus dem Film werden doch verraten. Also wenn ihr den Film noch nicht gesehen habt… Und noch was: bleibt beim Abspann sitzen, da kommt noch eine kurze Szene.

Der Film

Bild: © Summit Entertainment

Gleich zu Anfang ist man mitten in den Hochzeitsvorbereitungen. Von den unterschiedlichen Reaktionen beim Erhalt der Einladung (Renees Freude, Jacobs Flucht als Wolf) bis zu den völlig übertriebenen Gestaltungselementen im Garten der Cullens. Nun ja, nicht übertrieben für Alice, welche bei den Vorbereitungen zur Hochzeit freie Hand bekam. Und so nimmt man es als selbstverständlich hin, dass Emmett und Carlisle mit schwerem Equipment vorbeispazieren, und ich weiß nicht wieviele hundert weiße Blüten zur Dekoration beitragen. Da wird probiert, frisiert, arrangiert, ein kurzer Moment des Abschieds vom Zimmer. Edward erzählt Bella noch über seine wenig glorreiche Zeit, als er Menschenblut trank, was man in einer Rückblende sieht. In dieser Nacht träumt Bella ihre ganz persönliche Alptraumhochzeit.

Bild: © Summit Entertainment

Plötzlich befindet man sich schon unter all den Hochzeitsgästen, und Bella schreitet an Charlies Seite den Gang entlang. Einige der neuen Vampire werden hier schon als Gäste vorgestellt. Kurz sind auch eine strahlende Twilight-Autorin Stephenie Meyer, Produzent Wyck Godfrey und Drehbuchautorin Melissa Rosenberg als Gäste zu sehen.

Dann durften wir es endlich sehen, DAS Hochzeitskleid. Ich hätte es mir zwar ganz anders vorgestellt, jedoch war es wirklich fantastisch und passte hervorragend zu Bella/Kristen. Und achtet bei der anschließenden Feier mal auf Bellas Schuhe! Bei der Hochzeitsparty musste ich über die verschiedenen Ansprachen der Gäste, von Charlie, über Renee, Jessica bis hin zu Emmett wirklich lachen. Und Charlies Mimik zum Thema Hochzeit und Hochzeitsreise spricht Bände! Als dann auch noch Jacob nach seiner langen Verschollung auftaucht, scheint es für Bella perfekt. Doch leider ist die Hochzeit mit allem drumherum viel zu schnell vorbei. Gefühlte Sekunden.

Bild: (c)Summit Entertainment

Womit auch schon das nächste Kapitel aufgeschlagen wird. Die Flitterwochen. Für Bella ging es ins Ungewisse, über das bunte Treiben in den Straßen Rios zu Esmes Insel. Von allen gespannt erwartet, wie der Regisseur Bill Condon dieses Thema darstellen würde. Federn, kaputter Bettrahmen, blaue Flecken, alles mit dabei. Die Nacht selbst ist rasch vorbei, aber Bellas Erinnerungen daran weiten das ganze aus und machen das ganze zu einem sehr schönen Moment. Aber das Schlafzimmer am Morgen danach – kein Wunder, dass das Hauspersonal um Bella besorgt ist! ;o)

Bild: © Summit Entertainment

Wie man aus dem Buch schon weiß, ist danach für Edward erstmal Schluss. Und nun beginnt irgendwie das, was man aus den bisherigen Twilight Filmen schon kennt. Fröhlichkeit scheint nur von kurzer Dauer sein zu dürfen. Frustration, Sorge, Angst lösen diese ab. Es sind Flitterwochen der anderen Art. Sei es nun, weil Bella wieder mal will und Edward nicht, und ihre Versuche sind zum Kringeln!, das Ersatzprogramm Schach, oder das, was niemals hätte passieren sollen und trotzdem eintrifft: Bella wird schwanger und niemand weiß, oder kann sich auch nur irgendwie vorstellen, womit.

Bild: (c)Summit Entertainment

Der Verfall Bellas während der viel zu schnell voranschreitenden Schwangerschaft ist erschreckend realistisch, auch wenn man im Hinterkopf weiß, dass hierbei der Computer hier seine Programme im Spiel hatte. Kristen Stewart derart abgemagert zu sehen, erschreckt die Zuseher. Trotzdem kämpft Bella für das Kind, und findet in Rosalie auch einen Verbündeten. Es ist beinahe zu spät, Bellas Körper schon zu schwach, bis endlich eine Lösung für die Ernährung des Babys gefunden wird.

Bild: © Summit Entertainment

Das Baby und die damit verbundene Gefahr eines Vertragsbruches zwischen den Cullens und dem Werwolf-Rudel führt zu einer Splittung des Rudels, da Jacob auf Bellas Seite steht und als direkter Nachkomme von Ephraim Black nicht länger Sams Befehlen folgen will. Er wird zum Alpha-Wolf und kann dadurch die anderen Wölfe nicht mehr hören. Erst geht Jacob allein seiner Wege, dann schließen sich ihm noch Seth und Leah Clearwater an. Die drei versuchen gemeinsam mit den Cullens das scheinbar Aussichtslose – Bella und das Baby zu schützen.

Die Geburt selbst hat Bill Condon meisterhaft gelöst. Wie schon in Interviews angemerkt hat er es aus Bellas Sicht gedreht, es ist natürlich blutig, und die eigene Vorstellungskraft ist was grausames, aber schließlich sollte der Film ja nicht als Horror-Streifen eingestuft werden. Auch hier wird durch einige erheiternde Momente das ganze aufgelockert. Das Baby Renesmee ist natürlich wirklich süß, und zuletzt verfällt auch Jacob der Kleinen. Die Prägung, ein einziger inniger Moment zwischen den beiden, mit einer Vision Jacobs, die Renesmee bis ins Erwachsenenalter zeigt, und einer beinahe erschöpften Reaktion Jacobs gegenüber Renesmee.

Bemerkenswert ist die Darstellung, wie sich das Vampirgift Edwards, Bellas einzige Rettungsmöglichkeit, seinen Weg durch Bellas Körper bahnt. Und Edward, der verzweifelt um Bella kämpft, in der Hoffnung, dass sein Gift das Unausweichliche stoppen kann…

Persönliche Filmkritik

Von Anfang an wurde man regelrecht durch den Film gerissen, man hatte kaum Zeit, das Gesehene zu verarbeiten, schon ging es zum nächsten Thema. Aber das bringt nun mal eine Verfilmung mit sich. Ein paar Dinge habe ich mir anders vorgestellt, wie zum Beispiel die ganze Wolfsgeschichte. Erstens kamen mir die Wölfe nicht so gut gestaltet vor wie in Eclipse, auch viel weniger furchteinflößend, trotz der vielen Drohgebärden, und dann wirkte das manchmal etwas eigenartig, wenn die Wölfe in ihrer Pelzgestalt miteinander “reden”. Das erinnerte mich ein wenig an den bösen Wolf in Rotkäppchen oder so.

Die Geburt hatte ich mir etwas dramatischer vorgestellt, aber sie war trotzdem sehr schrecklich dargestellt. Das beste aber am Film ist, dass es eigentlich keine Viertelstunde gibt, wo man nicht über irgendetwas herzlich lachen muss. Alle tragischen Abschnitte werden, vielleicht nicht ganz im gleichen Ausmaß, durch viele lustige Bemerkungen, Gesten und Späße aufgelockert.

Als Schauspieler waren für mich in Twilight Breaking Dawn 1 eindeutig Kristen Stewart und Robert Pattinson die besten. Die innere Zerrissenheit Edwards zieht sich durch den ganzen Film, und Bellas Leiden und unerschütterliche Liebe zu dem Baby, obwohl es sie zu zerstören droht, ist einfach wunderbar gespielt. Es ist ein Film, der viele Emotionen nur durch den Ausdruck erzählt.

Ach ja, Thema Perücken: die sind nicht ganz so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Aber die von Carlisle… also wirklich!

Ich kann mich nur den vielen Kommentaren hier auf der Seite anschließen, von Lesern, die den Film schon gesehen haben: Hammer! Ich denke wirklich, man muss ihn mehrmals sehen, um alles begreifen zu können.

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10 Kommentare to “Twilight Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht 1: Review und Filmkritik”

  1. Boris sagt:

    Was mir im Zusammenhang mit Twilight immer sehr zu denken gibt, sind die – gelinde gesagt – etwas angestaubten Moralvorstellungen, die in den Büchern sowie in den Filmen transportiert werden.

    Zitat:
    “Stephenie Meyer, die Autorin der Twilight-Romane ist Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und schafft es so ziemlich jeden ihrer lustfeindlichen mormonischen Lebensgrundsätze Teenager-tauglich in die Handlung der Vampirsaga einzuweben. Die Ablehnung von Sex vor der Ehe ist lediglich eine von vielen reaktionären Ideologien, die durch Twilight propagiert werden. Es handelt sich um einen regelrechten Kanon der Enthaltsamkeit, der sich auf nahezu alle Lebensbereiche erstreckt.
    Selbst der eheliche Sex ist nicht unbedingt ein Vergnügen, sondern erinnert eher an eine Vergewaltigung. Es ist in Ordnung, suggeriert Meyer, wenn Hauptfigur Bella (im Film von Kristen Stewart gespielt) morgens aufwacht und ihr Körper voller Blessuren ist. Den Männern wird – egal ob Vampir oder Werwolf – eine naturhafte Tendenz zu (u.a. sexistischer) Gewalt unterstellt, die sie nur mittels kräftezehrender Triebunterdrückung fallweise zu bändigen in der Lage sind. Der Fakt, dass die Werwölfe allesamt amerikanische Ureinwohner sind, fügt dem noch eine rassistische, sowohl an die koloniale Projektion des “edlen Wilden” als auch an die des “primitiven Barbaren” andockende, Note hinzu.”

    Quelle: http://fernseherkaputt.blogspot.com/2011/11/das-twilight-trittbrett.html

  2. Caroline sagt:

    @Boris. Zur info: die Mormonen waren schockiert, dass eine Mormonin so ein Buch schreiben kann! Überraschender Weise ist es die anti-Twilight Gesellschaft die vergisst, dass es sich hier um eine Fantasie Geschichte handelt (u.a. Edward(Vampir) ist kein Mann und lustigerweise sind die Menschen die “outsider”). Die Leute nehmen diese Geschichte viel zu ernst und sehen “Botschaften” wo keine sind. Nur die Twilight Fans nicht, die haben einfach Spaß! Und wenn das Buch etwas vermitteln sollte, dann ist es Bella als Spezialist für “Völkerverständigung” :o) Danke für deinen Artikel, es ist immer wieder interessant zu lesen. Und willkommen bei den Twilight Fans!

  3. Caroline sagt:

    Die einzige “Kritik” sind die Wölfe, sie haben einen Teil Ihrer Persönlichkeit verloren, auch irgendwie “plüschtierartig”, die off-version der Alpha-Wölfe kommt in original Version wahrscheinlich besser rüber, Sams Stimme ist echt sehr tief! Aber die Szene ist schon befremdend. Und Carlisles Perrücke Humpffff! Egal, Bill Condons Ideen und Umsetzung haben mich überwältigt!

  4. Anke sagt:

    Habe den Film auch beim Quadruple genossen und bin begeistert! Man kommt echt kaum zum Durchatmen, weil ein Ereignis das nächste jagt. Aber dies war im Buch ja ähnlich.
    Gefehlt haben mir etwas die Szenen, als Edward bei Charlie um Bellas Hand “anhält” und das “Gefummel” vor dem Junggesellenabschied. Aber nun ja, alles geht nicht.
    Was aber echt schade war, dass nicht gezeigt wurde, wie Edward ins Kissen beißt. Dies wurde doch bei einem Interview von ihm extra erwähnt, dass er dies tat. Wäre schön/witzig gewesen. Und die Blondinenwitze von Jake über Rose bzw. der Hundenapf wäre auch sehenswert gewesen. Hatte im Buch so nen Charme.
    Was mich irritiert hat, dass die Wölfe nach jeder Verwandlung immer mehr als komplett angezogen waren, als hätte jeder nen Koffer im Wald stehen. Und das nur, um nicht “so viel Haut” zu zeigen. Passte nicht so gut.
    Und Edward hat meiner Ansicht nach nie geglitzert in der Sonne. Oder hab ich dies übersehen. Dies ist immerhin eine Grundvoraussetzung aus den Büchern.
    Werd heute noch mal den Film schauen und nochmals genau hinsehen.
    Trotz allem, absolut sehenswert für jeden Twilight-Fan.

  5. Monika sagt:

    Ich war auch eine der glücklichen den Film schon am Sonntag sehen zu dürfen und ich war überwältigt!!
    Da ich eine große liebhaberin der Twilight Bücher bin und vorallem von vierten Band, habe ich mir natürlich so meine Gedanken gemacht wie dieser umgesetzt werden würd und es hat mich einfach umgehauen. Bill Condon hat seinen Job verdamt gut gemacht, klar kommt die ein oder andere stelle etwas anders rüber aber leider kann man nicht alles so umsetzen wie es im Original geschrieben ist aber das was Bill daraus gemacht hat ist einfach KLASSE!!!

    Mein Fazit: Ich finde den Film mehr als sehenswert, einfach nur Hammer, aber jeder soll sich seine eigene meinung bilden.

  6. caroline sagt:

    @Anke ja das “Gefummel” hat gefehlt, dafür sind Bellas Verführungs Versuche zum kringeln! Vielleicht hat Alice ein paar Koffer für die Wölfe im Wald verteilt o:) Es hatte mich kurz aus der Geschichte gerissen und habe Bill Condon gesehen der Mitdleid mit den Schauspielern im kalten Vancouver hatte. Wie der Hundenapf ausgesehen hätte wäre echt witzig gewesen, trozdem hat mich beeindruck wie Rose/Jacks Verhältnis ohne Worte rüberkam. Ein wenig “glitzer Edward” auf Esmes Insel…ach ja!

  7. Julia sagt:

    Ich habe alle Bücher gelesen, war total fasziniert und begeistert, was für eine schönes Märchen. Alles dabei, genau davon träumen wir Frauen.
    Die Filme waren nicht so gut wie die Bücher, vorallem der 2te! Er ging einem nicht wirklich nah…!Konnte keinen innerlichen Kontakt aufbauen. Doch ganz anders der 4 Teil, wirklich supergut! Außer vielleicht ein paar kleinigkeiten…Wölfe hmmm…aber die Musik und die Bilder, wundervoll!! Musste echt viel weinen, vorallem zum Schluß..Hoffentlich lassen dich die Macher von den üblen Filmkritikern nicht beeinflussen. Leider war sehr viel schlechtes zu lesen…
    Wir sind alle gespannt auf den letzten Teil, bitte dennkt an mein Herz, es will sich öffenen und mitfühlen!!

  8. Sally sagt:

    Also ich finde ganz ehrlich , das Ende ist ganz schön komisch geworden nicht typisch Twilight es war eher krass ! Soviel blut kam noch nie in Twilight vor…

  9. Caroline sagt:

    @Sally- Das 4. Buch an sich ist schon von den Twilight Fans selbst sehr umstritten. Beim lesen war ich mir nur eines sicher nach Eclipse: Stephenie Meyer kann Edward nicht freiwillig dazu bringen Bella zu verwandeln, egal was vereinbart wurde, oder… Bella kommt dem Tod nahe(das muss dann mehr als dramatisch werden)…aber wie? Da er sie immer “beschützt” war ich sehr gespannt wie die Schrifstellerin es schaffen wird! Somit bin ich von denjenigen die Stephenie Meyer voll verblüfft hat, für mich ist dann natürlich Breaking Dawn: Twilight Pur. Es kommt nur darauf an wie man Twilight empfindet und was einen selbst am meisten berührt in der Geschichte.