Wie würde Twilight Eclipse als 10-Minuten-Kurzfilm aussehen?

Twilight Eclipse – Bis(s) zum Abendrot läuft nun schon seit 2 Wochen im Kino, das 600 Seiten-Buch wurde in knappe 2 Stunden Film gepackt. Viel zu kurz, werden viele von euch jetzt sagen, und da muss ich euch recht geben. Es fehlen so viele Details, die für uns Twilight-Fans interessant gewesen wären, doch hier können wir nur hoffen, dass das letzte Buch Twilight Breaking Dawn mit seiner Verfilmung in zwei Teilen ausführlicher wird.

Aber wie würde Twilight Eclipse aussehen, wenn man nur 10 Minuten Zeit hat, um sich die ganze Handlung reinzuziehen? Lest selbst. Die Seattle Times hats ausprobiert. Es würde beginnen in einem dunklen, verregneten Wald in der Nähe von Forks…

Szene: Ein beliebiger dunkler Wald in der Nähe der Stadt Forks, wo es 364 Tage im Jahr regnet. Bella, ein blasses junges Mädchen mit einem mysteriösen Talent dafür, Monster anzuziehen, umarmt Edward, einen jungen männlichen Vampir, der so kalt ist, dass man Eisklumpen in seinen Augenbrauen sehen kann. Bella trägt mehrere Schichten von Sweatern. Eine verlassene Ausgabe von “Sturmhöhe” liegt daneben auf dem Boden, genauso ein Abschnitt der Seattle Times mit der Headline “5 ungeklärte Morde in zwei Wochen: Vielleicht eine Vampir-Sache?”

Bella, verliebt: Oh Edward. Mit dir fühlt es sich an, als ob meine Knochen schwammig werden. Du…

[Pause]

Edward: Ähm, Bella?

Bella: Entschuldige. Hab zu atmen vergessen. Könntest du mich bitte beißen?

Edward: Nein. Nicht bevor wir verheiratet sind. Und im vierten Buch.

Bella schmollt. Jacob, ein großer, muskulöser Teenager/Werwolf mit prunkvollem entblößtem Oberkörper, kommt hinzu. Er und Edward blitzen sich an.

Edward: Hund.

Jacob: Blutsauger.

Sie strecken sich beinahe gegenseitig die Zunge raus, dann besinnen sie sich eines besseren. Edward geht weg, murmelt Worte auf Latein in sich hinein. Bella streift einen Sweater ab.

Jacob, zu Bella: Wie kannst du nur einen bösen Vampir lieben? Und nicht mich? Schau wie entblößt mein Oberkörper ist! [das englische "shirtless" lässt sich kaum übersetzen]

Bella: Du bist ein Werwolf! Aber ich liebe dich auch. Es ist verwirrend.

Beide sitzen da und schauen verwirrt.

Schnitt auf: Bellas Schlafzimmer, dekoriert mit “I [herz] Vampire” Aufklebern und Bildern mit Regen.

Edward: Wie kannst du nur mit ihm reden? Er ist gefährlich! Er hat eine abnormal hohe Körpertemperatur! Meine Leute haben seine Leute lange verachtet. Abgesehen davon, dass keiner von uns wirklich ein Mensch ist.

Bella: Ich bin die Schweiz. Ich weigere mich, von Territorial-Streitigkeiten zwischen mystischen Kreaturen betroffen zu sein.

Edward, er schaut schwach angewidert, wie es seine Angewohnheit ist: Du riechst wie ein Hund. Ich gehe. Ich habe anderswo mysteriöse Geschäfte.

Er geht. Bella schaut nachdenklich und unbestimmt mit offenem Mund, wie es so ihre Angewohnheit ist.

Schnitt auf: Zurück im Wald.

Bella: Edward weiß nicht, dass ich hier bin. Solltest du nicht wenigstens eine Jacke anhaben?

Jacob: Das ist schon OK. Hey, hat man dir gesagt, dass mein Werwolfbruder Quil auf ein Baby geprägt wurde?

Bella: Was heißt  das?

Jacob: Das heißt, das Baby ist sein Seelenverwandter. Aber er muss warten bis sie erwachsen ist.

Ominöse Musik braust auf. Jacob und Bella schauen auf, erschrocken.

Bella: Was war das?

Jacob: Ähm, halb so wild. Hey…war das eine wirklich umwerfende rothaarige Vampirin, die ich gerade da drüben in den Bäumen gesehen habe?

Bella, entsetzt: Es ist Victoria! Sie hat mich gefunden! Sie hat neue Strähnchen!

Schnitt auf: Bellas Schlafzimmer.

Edward (gedankenverloren, hält “Sturmhöhe”): Weißt du, ich beginne mich mit diesem Heathcliff-Typen zu identifizieren.

Bella: Egal. Victoria und ihre Haare sind hinter mir her! Und Menschen erzählen mir lange Geschichten über furchteinflößende neugeborene Vampire! Und Alice will für mich eine idiotische Abschlussparty machen! Mein Leben ist ein totales Durcheinander.

Edward: Das kommt davon, wenn man mit Hunden rumhängt. Nebenbei bemerkt, sie werden mit uns kämpfen, auf unserer Seite. Sogar obwohl wir sie hassen. Das ist für dich.

Bella: Edward, können wir biiiiiiiitte das machen, was wir in einem jugendfreien Film nicht machen können?

Edward: Nein. Wir sind das schon tausendmal durchgegangen. Willst du mich heiraten? Hier ist ein wirklich schöner Ring.

Bella: Ja.

Edward: Also gut. Ich seh dich dann später.

Schnitt auf: Ein Zelt, in einem dunklen, kalten, verregneten und völlig erbärmlichen Wald. Es ist bewölkt.

Bella: Warum sind wir alle drei in diesem Zelt?

Jacob: Das ist eine erotische Handlungseinheit. Komm her, lass mich dich in meinem Schlafsack aufwärmen.

Edward: Ich hätte “Sturmhöhe” mitbringen sollen.

Schnitt auf: Sonnenaufgang.

Jacob: Ich muss jetzt gehen und gegen die Horden von blutdürstigen neugeborenen Vampire kämpfen.

Bella: Geh nicht, Jacob. Lass uns Freunde bleiben und gefühlsbetonte Blicke austauschen.

Sie küssen sich. Jacob geht.

Edward: Ich zwinge dich nicht zwischen uns zu wählen. Sogar obwohl ich weiß, dass ich heißer bin, sozusagen. Komm, lass uns den Kampf ansehen gehen.

Sie sehen bei einer Schlägerei zu, irgendwie wie bei “West Side Story” aber mit Beißen und Fliegen. Nach einigen wohlchoreografierten Kampfszenen, während denen Jacob malerisch verletzt wird, beißt Edward schlussendlich Victoria, und sie stirbt und entschwindet in großem Stil.

Schnitt auf: Ein Schlafzimmer, wo der verwundete Jacob liegt. Bella starrt ihn an.

Bella: Wir sind exakt am gleichen Punkt angelangt wie am Anfang dieses 600-Seiten Buches, nicht wahr?

Jacob: Ja. Ich liebe dich. Aber es ist verwirrend. Warum kannst du nicht mich wählen?

Bella geht weg, trifft Edward, der irgendwo in der Nähe lauert. Er küsst sie, leidenschaftlich.

Edward: Ich will dich jetzt, Bella.

Bella: Nicht bevor wir verheiratet sind.

Schnitt auf: Eine Hochzeitseinladung; ein ruhiger, verzweifelter Jacob; ein gutfrisierter Hochzeitsplaner, der geschäftig Umschläge adressiert. Außerhalb des Bildes schreit ein Baby, in boshafter Weise. Am Bildschirm: “Ende … vorerst.”

Quelle