Kristen Stewart über die Vorbereitungen zu “Welcome to the Rileys”

Kristen Stewart ist eine vielseitig einsetzbare und talentierte Schauspielerin. Ihr Ruf jedoch ist manchmal nicht sehr schmeichelhaft, von ungeschickt, quälend schüchtern, ungeeignet fürs Rampenlicht bis hin zu eng verschlungen mit der Twilight-Saga, ob das nun positiv oder negativ gesehen werden kann.

Doch Kristen Stewart hat mehr zu bieten als nur die schüchterne, brave und hoffnungslos in Edward verliebte Bella in Twilight. Was sie in ihrem aktuellen Film Welcome to the Rileys beweist. Im Interview erfährt man, wie sich Kristen auf ihre Rolle der jugendlichen Ausreißerin vorbereitet hat, man liest von Strip-Clubs, Kindern auf der Straße und unterstützenden Büchern.

Im Film Welcome to the Rileys spielt sie die 16-jährige Stripperin Mallory. Doug (James Gandolfini), der nach einem tragischen Unfall seine Tochter verloren hat, lernt sie durch Zufall kennen und versucht ihr eine Familie zu bieten und sie auf den rechten Weg zurückzubringen. So versuchen er und seine völlig zurückgezogene Frau Lois die Fehler, die sie bei ihrer Tochter begangen haben, wieder gutzumachen.

Du scheinst dich sehr zu Rollen hingezogen zu fühlen, in denen du jemanden spielst der trotzig ist, permanent für etwas kämpft, emotionell und physisch. Wofür kämpft Mallory am meisten?

Ich denke sie versuch nur zu überleben. Sie hatte eine harte Erziehung, welche etwas auf einem wirklich grundlegenden Level genommen hat. Es ist hart für ein junges Mädchen in der normalen Welt, aber für sie auf der Straße… sie merkt nicht, dass sie eigentlich Menschen braucht, dass sie die Fähigkeit braucht, anderen Leuten zu vertrauen, sie zu akzeptieren und zu lieben. Sie sieht und probiert das bei Doug, sie merkt, dass sie es bekommen kann, und dass sie noch nicht tot ist.

Du hast diesen Film zwischen Twilight und New Moon gedreht, bevor Twilight überhaupt rausgekommen ist, und du warst noch immer sehr jung. Hast du dich bereit dazu gefühlt, eine ausgerissene Stripperin an diesem Punkt in deinem Leben zu spielen?

Ich glaube ich war 16, vielleicht grade 17 als ich es [das Drehbuch zu Welcome to the Rileys] gelesen habe. Ich war sehr eingeschüchtert, und ich bin wirklich froh, dass der Film die Zeit brauchte, die ich benötigte, um mich hineinzufinden, denn ich war nicht in der Lage ihn [damals] zu spielen. Ich hätte nicht so sehr hineinkommen können. Ich hätte mich davor gefürchtet.

Was hat sich geändert, außer ein bisschen älter geworden zu sein?

Um es richtig spielen zu können und nicht ein totaler Schwindler zu sein, gingen wir in Strip-Clubs und sprachen mit Mädchen in wirklich üblen Bars. [Regisseur] Jake Scott gab mir all die wirklich großartigen Bücher und aufgenommenen und niedergeschriebenen Konversationen und Geschichten von Kindern, die auf der Straße aufgewachsen sind.

Hast du mit Mädchen gesprochen, die auf der Straße aufgewachsen sind oder warst du nur in den Clubs?

Ich habe nicht mit Ausreißern unter Schutzdächern gesprochen. Ich habe niemanden getroffen, der unter ich würde mal sagen 25 war. Ich habe hauptsächlich mit Mädchen gesprochen, die mir lustige Geschichten erzählt haben. Wir haben uns nicht wirklich mit ihrer Vergangenheit befasst, aber die Bücher und die Sachen, mit denen mich Jake versorgt hat, haben haargenau gepasst.

Was war das beste Buch?

Meine Güte, es ist irgendwie komisch, das Leuten zu erzählen – da gab es dieses eine spezielle, da gab es einige Dinge die wirklich perfekt waren und Bilder, die wirklich wunderschön und herzzerreißend waren, einfach außergewöhnlich. Es heißt “Raised by Wolves”. Es ist so toll. Dieser Typ hat sich grundsätzlich in der Welt der Straßenkindern in Hollywood eingeschmeichelt.

Was denkst du von jungen Menschen, die durch die Maschen des Lebens gefallen sind?

Es ist eine seltsame kleine Gesellschaft. Es ist eine Welt von Menschen, die in einem Teufelskreis leben, eine veränderte, kaputte, befremdliche Existenz. Aber sie sind alle eine Familie, und sie lassen sie funktionieren. Mallory nimmt sich aus dem ganzen heraus.

Hat irgendetwas von den Dreharbeiten dich geängstigt?

Beim drehen habe ich meine Ansicht etwas verloren. Ich war so ungezwungen. Ich stapfte buchstäblich in einem Fischnetz und der Hälfte eines Gewandes durch die Stadt, als ob ich von einem Basislager zum Set gehen würde, nach dem Motto ‘Nein, scheiß drauf, ich werde einfach gehen, mach dir keine Gedanken darüber.’ Ich hatte absolut keine Angst in der Welt. Man weiß nie, ob man etwas machen kann, bevor man es tut.

Du bist wegen Twilight und der Auffassung einer Rollentypisierung und deiner Angebote mehr unter Druck als andere Schauspieler.

Ja, und wissen sie was, es schreckt mich überhaupt nicht ab, aber es ist etwas worüber ich nachdenke, wenn ich gefragt werde: ‘Hat sich irgendetwas geändert?’ Das hat es, aber nicht die Arbeit.

Du drehst bald den letzten Teil der Twilight-Saga, Breaking Dawn. Gefällt es dir noch immer oder wünscht du dir schon sehnlichst, dass es endet?

Ich kann es nicht erwarten, ihn zu machen, ich kann nicht erwarten, dass er herauskommt… es ist der verrückteste, längste Aufbau. Es ist wie ‘Lasst es uns verdammt nochmal endlich machen’, sie wissen was ich meine? Aber zur gleichen Zeit ist es traurig. Um nicht komplett offen zu sein, aber – ich kenne einige Leute, die glauben sie wären schlecht – aber sie wären wirklich schlecht, wenn die Schauspielbesetzung sie nicht wirklich lieben würde.

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