Kristen Stewart Interview: Ich bin schüchtern, nicht distanziert

Bild: © Summit Entertainment

In den Twilight-Filmen spielt Kristen Stewart die Rolle der Bella Swan, einem ruhigen und zurückhaltenden Mädchen, das nicht gerne im Mittelpunkt steht, was sie auch schon an ihrem ersten Tag in der Schule klar macht. Doch auch im wirklichen Leben drängt sich Kristen Stewart nicht in den Vordergrund. Trotzdem sie durch die Twilight-Filme Weltruhm erlangt hat, sie weltweit auf Promotour unterwegs war, immer wieder bei Talk-Shows zu Gast ist und eine Menge Interviews gibt, mag Kristen es nach wie vor nicht gerne, über sich und ihr Privatleben zu sprechen.

Doch Kristen Stewart hat sich mit den Medien und dem Ruhm arrangiert, und spricht mit dem Telegraph über ihr Auftreten in der Öffentlichkeit, ihre Rolle als Joan Jett, die abgebrochene Schule, ihre Vampir-begeisterte Mutter und noch einiges mehr.

Auch wenn Kristen Stewart bei den Interviews oft ziemlich ruhig sein kann oder mit den Worten ringt, sie versucht immer, alle Fragen so gut als möglich zu beantworten. Sie überlegt sorgfältig, was sie antworten will und ist ein angenehmer Interviewpartner.

“Ich bin ziemlich schüchtern und die Leute denken, ich bin distanziert. Ich höre die ganze Zeit ‘Sie sollte nicht in dieser Position sein, weil sie nicht damit umgehen kann.’ oder ‘Sie ist arrogant und will mit niemandem reden. Sie ist unglücklich, und wenn man so unglücklich ist, sollte man damit aufhören.’ Aber hat man eine Wahl? Ich will Schauspielerin sein, ich finde es nur nicht sehr angenehm, über mich zu sprechen.”

“Als ich den ersten Twilight Film gemacht hatte meinten sie ‘Nun musst du hergehen und Medien-Training machen.’ und ich sagte ‘Geht doch zum Teufel! Glaubt ihr, man kann all meine kleinen Unsicherheiten packen und zum Fenster rauswerfen?’ Glaubt ihr, man kann mir Zitate in den Mund legen? Ich werde euren Kurs einschlagen, aber das wird nicht passieren.”

Und so ist das auch in den Interviews. Keine Phrasen und Zitate und sie steht zu ihren Unsicherheiten. Und was ihre Arbeit als Schauspielerin betrifft, und darauf kommt es ja schließlich an, kann sich ihre bisherige Karriere durchaus sehen lassen. Schon 2002 war sie als an Diabetes erkrankte Tochter von Jodie Foster in Panic Room zu sehen, 2004 kam Speak, 2007 Into The Wild und 2009 Adventureland.

Ganz aktuell ist Kristen Stewart in der biografischen Verfilmung The Runaways an der Seite von Dakota Fanning zu sehen, der eigentlich erst durch die Twilight-Filme so viel Aufmerksamkeit bekam. Hier spielt Kristen Stewart Joan Jett, die mit ihrer Girl-Rockband in den 70ern die Szene aufmischte.

Kristen über ihre Rolle darin: “Ich habe mich in Joans Kleidung wohlgefühlt. Es ist wie eine Rüstung. Punks ziehen sowas an um sich zu schützen, weil sie Außenseiter sind, und weil sie für etwas kämpfen. (…)”

Kristen wechselte plötzlich das Thema indem sie sagte “Im Kindergarten trug ich ein T-Shirt, auf dem hinten ‘Tritt erst in den Hintern, dann frag nach dem Namen’ stand. Ich hab grad zufällig dran gedacht, sorry, aber ich denke, es könnte zeigen, dass ich schon immer in meinen Reaktionen übermäßig darüber verärgert war, dass ich nicht ich selbst sein kann.

Und wenn andere Leute in so einer Lage sind, werde ich auch entzürnt, daher denke ich, dass ich das mit Joan teile. Bei mir ist das etwas leichter als bei Joan, obwohl sie darunter wirklich nachdenklich und ruhig ist. Mit allem, was sie trägt, versucht sie nicht cool zu sein, sie versucht zäh zu sein, sie ist ausgleichend. Die ganze Zeit war es nicht normal zu tun, was sie tat, und es wurde ihr immer gesagt ‘Du hast nicht recht, du bist anders, daher bist du ein Miststück.’”

Kristen Stewart kann da gut mitfühlen. Aufgewachsen in Los Angeles, beide Eltern im Film- und TV-Geschäft, und schon seit ihrer frühen Kindheit als Schauspielerin tätig, fand sie die Reaktionen ihrer Kollegen etwas schwierig. “Ich bin nicht herumgelaufen, und habe über meine Filmerei erzählt, aber dann hat jemand einen alten Film, in dem ich war, gesehen, The Safety of Objects, und bemerkt, dass der kleine Junge darin [sie spielte ein jungenhaftes Mädchen] zu diesem Mädchen herangewachsen ist – mir. Und dann bekam ich oft gesagt ‘Sie ist so ein Biest! Und bisher hatten die meisten dieser Kids nicht mal mit mir gesprochen.”

Kristen hat mit 13 die High-School verlassen, weil sie es nicht schaffte, gleichzeitig den Druck des wachsenden professionellen Lebens und eine Vollzeit-Ausbildung zu packen. “Ich war froh, die Schule zu verlassen. Ich habe viele Kurse versäumt und sie haben mich durchfallen lassen.” Gleichzeitig sagt sie, dass sie nicht das Gefühl hat, dass sie ihrer normalen Kindheit beraubt wurde. (Sie hat seither die Highschool mittels Fernkursen abgeschlossen.)

“Ich konnte keine Beziehung mit den Kindern meines Alters haben, sie sind gemein und geben dir keine Chance. Wenn du einmal mit der Schule fertig bist, bemerkst du, dass es nur eine kleinere Version des Lebens ist, und ich habe wirklich gefühlt, dass ich eigentlich erwachsen war, seit ich fünf war.

Ich erinnere mich, als ich 18 wurde fragte mich jeder, ob ich mich jetzt erwachsener fühle, aber ich fühlte mich so wie immer. Jonglieren von Arbeit und Schule, meiner Mutter helfen; ich hatte immer viel Verantwortung.”

Kristen spricht über die Zeit, als feststand, dass sie die Rolle der Bella Swan in Twilight bekommen würde. Ihre Mutter hat Geschichte studiert und hat eine Leidenschaft für Vampire; sie hat sogar ein Script über Vlad den Pfähler geschrieben. “Sie war so begeistert, als ich den Gig bei Twilight bekam. Meine ganze Familie war es. Vor Twilight meinten alle ‘Warum machst du die ganzen Sundance Filme, die keiner sehen wird?”

Über Schauspielkollegen Robert Pattinson ist Kristen Stewart nicht so mitteilsam. Die Gerüchteküche um die beiden brodelt seit dem ersten Teil der Twilight-Saga. “Es ist egal, wie oft ich mit jemandem gesprochen habe oder wie gut die mich kennen, ich werde einfach nicht darüber sprechen,” meint sie, darauf angesprochen. “Aber es ist schräg mit den Paparazzi. Wir sind nicht ganz oben auf deren Liste, aber es ist definitiv schwieriger für Rob.”

Sie selbst findet London einfacher zum Herumschlendern als New York oder Los Angeles, wo sie kein normales Leben mehr führen kann. “Ich habe Freunde, die sagen ‘Hey, wir sind heute in einem Restaurant. Willst du kommen? Ein paar von uns hängen dort rum.’ Und ich erwidere dann ‘Möchtet ihr zu irgendwem nach Hause gehen? Es wäre so viel lustiger. Bringt alle zu mir nach Hause.’ Es ist eigenartig, niemals einfach nur ein Mädchen zu sein. Jeder kennt mich, daher kann ich niemals einfach nur eine neue Person für jemanden sein. Neue Menschen haben immer einen Eindruck von mir, und ich bin mir darüber immer im Klaren, und wahrscheinlich verändert mich das.”

Kristen Stewart erzählt auch, was ihre Hobbys sind, die laut eigenen Aussagen sehr einfach sind. Sie interessiert sich für Gitarre, liest mit Begeisterung, und schreibt gerne. “Keine Geschichten an sich, nur Gedanken und Prosastücke.” Sie liebt ihre Katze Max, “der verrückt ist. Er ist wie der Teufel, wenn ich versuche, mit ihm zu verreisen. Ich mag es ihn mitzunehmen, wenn ich zum Filmen unterwegs bin.”

Kristens letztes Projekt ist On The Road, und wenn das beendet ist, werden die Dreharbeiten zu Twilight Breaking Dawn 1+2 beginnen. “Mit Twilight hatten wir alle wirklich Glück. Es ist bei einem Film selten, wenn er einschlägt und es gibt dir Freiheit. Wegen Twilight kann ich einen Film wie Welcome to the Rileys machen.

Freuen wir uns also, wenn ab November wieder aktuelle Meldungen durch die Crew und die Schauspieler vom Set von Twilight Breaking Dawn zu erfahren sein werden. Weitere Artikel zum Thema könnt ihr in unserer Twilight Breaking Dawn Kategorie nachlesen. Das gesamte Interview findet ihr hier.

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2 Kommentare to “Kristen Stewart Interview: Ich bin schüchtern, nicht distanziert”

  1. Vanessa sagt:

    Kristen ist toll, ich weiß nicht was alle haben.

  2. jafu sagt:

    Also ich finde Kirsten auch eine super Person. Sie ist eine echt gute Schauspielerin. Sie hat sehr viel Potenzial und kann noch sehr viel lernen. Ich habe schon mehrere Filme mit ihr gesehen und bin immer sehr zufrieden gewesen. Sie ist wirklich die beste für die Rolle der Bella in Twilight. Sie ist einfach eine natürliche junge Frau und das finde ich toll.