David Slade: über das Projekt Twilight Eclipse, gelöschte Szenen und die Herausforderung

Bild: © Summit Entertainment

Twilight Eclipse – Bis(s) zum Abendrot unterscheidet sich in der Machart und auch im Inhalt wesentlich von den vorangegangenen Teilen Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen und Twilight New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde. Der Film ist viel actionreicher und schneller als die vorherigen.

Warum Eclipse-Regisseur David Slade die Vampire um soviel brutaler dargestellt hat, welche Schwierigkeiten es bei der Umsetzungen vom Buch zum Film gab, welche gelöschten Szenen auf der Twilight Eclipse DVD sein werden und was die Herausforderung war, einen Film für eine Serie zu drehen, erzählt er in diesem sehr aufschlussreichen und interessanten Interview mit Movie Web. Wir haben das Interview für euch der Einfachheit halber wie immer übersetzt.

Wieviel eigentliche Vorgaben hatten sie als individueller Interpret, als sie in eine riesige Franchise wie diese kamen? Speziell mitten in der Serie?

David Slade: Dieser Film sollte anders als die anderen sein. Ich wurde beim dazukommen aufgefordert einen sich andersartigen Film zu machen. Ich denke wir haben einen abweichenden Film gemacht. Abgesehen von den wesentlichen Grundregeln, welche waren, die Story fortzusetzen, und Stephenie Meyers Regel die besagte, dass niemand sterben sollte den sie nicht im Buch getötet hatte. Vom Drehbuch an hatte ich eine Menge Input. Ich würde nicht sagen, mir wurde erlaubt mich auszutoben und auszuleben. Aber ich wurde angespornt den Film auf eigene Faust zu machen. Was ich dabei aufgegriffen habe.

Die Zeltszene ist der kultigste Moment im Film. Es ist der eine, an den sich jeder am meisten erinnert, und es ist der eine, auf den die Fans am meisten geantwortet haben. Wie haben sie die Choreografie für diese Szene in Angriff genommen, und wie geht es ihnen damit, dass das die Szene ist, für die sie in Zukunft am meisten bekannt sein werden?

Das ist eine eigenartige, diese eine. Denn wir haben sie Monate voneinander getrennt gedreht. Und wir hatten nur einen Tag um sie zu drehen, was nicht genug Zeit war. Wir sind zurückgegangen und haben Teile davon nachgedreht. Es sind buchstäblich Monate zwischen einer Sekunde und der nächsten. Wirklich, es war eine schwierige Szene zum drehen. Alles was man hat sind Worte. Es ist ein kleiner Raum. Da sind nur drei Ecken die man wirklich bekommen kann. Im wesentlichen kommt der Rest auf das Charisma der Schauspieler drauf an. Es war nichts was man wirklich einstudieren konnte. Sie haben nur wenig geprobt. Es war eines der Dinge die wir geknackt haben. Es war eines der Dinge, die wir immer und immer wieder gemacht haben bis wir es an der richtigen Stelle hatten.

Wie es mir damit geht, dass es mein Beitrag zum Kino ist? Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung, ob es in die Bücher eingegangen ist. Bezogen auf das Kino denke ich, dass es da Dinge von mir gibt, an die man sich erinnern wird. Das bringt mich auf einen anderen Punkt über die Unterschiede zwischen einem Roman und einem Film. Und die Tatsache, dass sie unterschiedliche Erfordernisse haben. Teil der Herangehensweise für diesen Film war, die meiste Aufmerksamkeit den Anforderungen des Filmes zu widmen, und nicht so sehr dem Roman. Als ein Resultat achtete ich nicht darauf, als was ihn die Fans wahrnehmen könnten. Die wichtigsten Dinge. Als Rückerstattung auf der DVD dachte ich, es wäre wichtig über die gelöschten Szenen zu reden, und warum sie gelöscht worden waren. In kinotechnischer Hinsicht. Durch meinen Blickwinkel als Regisseur.

Welches sind einige dieser Szenen? Werden die Fans sie gleich aus dem Buch wiedererkennen?

Lassen sie mich nachdenken… Meine Güte, es ist schon Jahre her. Eine der Szenen ist von früher im Film, wo Edward und Bella eine Auseinandersetzung haben. Sie möchte mit Jacob losgehen. Es ist Nacht. Und Edward ist übernervös, er fühlt, es ist gefährlich. Sie haben einen Streit. Im Film geht Bella wieder hinein. Dann haben wir zum Tag geschnitten. Wir haben eine Extra-Szene gedreht, wo sie das Fenster berührt. Sie schaut heraus, und das Fenster schließt sich etwas. Dann denkt sie noch etwas darüber nach. Sie öffnet widerstrebend aber irgendwie das Fenster für Jacob um hereinzukommen. Es ist eines der Dinge das im Buch ziemlich schmerzlich ist. Aber im Film war es jedesmal, wenn wir es zurück hineingaben, eine Bremsschwelle.

Ich versuche mich an die anderen Szenen zu erinnern. Da gibt es eine großartige lange Szene, nach der Graduierung, wo sie mit ihrem Vater geht und spricht. Ich war so zuversichtlich, dass sie im Film sein wird. Aber ich habe keine Absicherung gemacht. Ich habe nur eine einzige Aufnahme davon gemacht. Eine Doppelaufnahme mit einer stabilen Kamera, mit der verwendeten Schärfe um sie von der Gruppe abzutrennen. Es waren eigentlich nur zwei Leute die sich aneinander festhalten während der Rest der Welt normal weitergeht. Als ich den Rest des Filmes durchging, schien es, während ich mit den Film etwas mehr als dreißig mal ansah wie man es oft macht… schien es einfach, dass alles, was in diesen Szenen erzählt wurde, am Ende auf dem Gesicht des Vaters erzählt wurde. Diese Szene schien, als würden sie das ganze übererzählen. Daher war das ein weiterer Moment, der herauskam. Es gibt zwei weitere gelöschte Szenen, aber ich kann mich nicht erinnern, welche das waren.

Von Chris Weitz mit New Moon, über sie, und nun mit Bill Condon mit Breaking Dawn, gab es jemals ein Gespräch zwischen ihnen über die Gestaltung, was eine nahtlose Erzählung sein soll, wenn diese Serie vorbei ist?

Nein. (Lacht.) Ich habe kurz Chris Weitz getroffen. Er war sehr zuvorkomment. Bill Condon habe ich nicht getroffen. Es gibt keine Art Weg den wir gehen, oder irgendwas dergleichen. Die Art wie diese Dinge funktionieren ist, das wir in Vorproduktion waren, als Chris in der Nachproduktion war. Und wir waren in der Nachproduktion als Bill in der Vorproduktion war. Da gibt es keine Überlappung, wirklich. Nun, da gibt es eine Überlappung, das ist es warum wir nicht reden. Der Punkt, warum das ganze mit unterschiedlichen Regisseuren gemacht ist, verschiedene Blickwinkel zu haben, und um spezifische, unterschiedliche Filme zu haben.

Was interessant daran ist, die drei Filme nacheinander zu sehen ist, dass jeder seine individuelle Sprache hat. Und einen Stil, der eigenständig ist. Und das kommt daher, weil jeder Regisseur, der dazukommt, seinen oder ihren eigenen individuellen Stil hat. Das sind keine durschnittlichen Amateurfilmer welche diese Franchise einsetzt. Was denken sie, was ihr Hauptbeitrag für diese Serie bis jetzt war?

Jesus! Das ist eine heftige Sache zum drüber nachdenken…

Das ist irgendwie eine vollgeladene Frage. Tut mir leid…

Nun. Du denkst, du bist zu der Party eingeladen wegen deiner spezifischen Vision. Ich wurde aufgefordert, wie ich es schon vorher angemerkt habe, den Film auf eigene Faust zu machen. Für mich ging es darum, ihn filmisch zu machen. Ich wollte ihn so glaubhaft wie möglich machen. Bestimmte Dinge mussten sich ändern. Chris Weitz hat den Wölfen menschliche Augen verpasst. Ich hab sie rausgenommen und sie wieder wie Wölfe aussehen lassen. Wir haben das Level von Pelz und Beschaffenheit bei unserer Effekt-Arbeit angehoben. Da waren weiter entwickelte Leistungen, aber das war wegen dem Handlungsstrang. Um ganz ehrlich zu sein, da gab es kein nach hinten sehen. Die Arbeit mit den Schauspielern, zwei Drittel ihrer Darbietung, oder die der Charaktere selbst, wurden von den beiden Filmen gestaltet, die davor kamen. Aber es ist das andere Drittel, an dem man in einem Film wie diesem arbeitet. In Proben und in Diskussionen. Die Diskussionen über die vorherigen Filme haben sich darauf beschränkt, was funktioniert oder nicht funktioniert hat. Eine Menge von dem was nicht funktioniert hat auf dem was funktioniert aufgebaut.

Der erste Regisseur war eine Frau, dann hatten wir zwei männliche Regisseure, die in das hineinkamen, was eine weiblich dominierte Fanbasis hatte. Gab es jemals Diskussionen darüber, es reizvoller für die ganz wichtige junge männliche Bevölkerungsgruppe zu machen, welche den Kartenverkauf ankurbelt?

Nicht wirklich. Nein. Es war grundsätzlich da, in der Tatsache, dass mehr Brutalität in diesem Film war. Ich denke nicht, dass es etwas war, was diskutiert worden ist. Ich mag darüber völlig falsch liegen. Aber ich glaube nicht, dass das ein Anliegen war. Nicht wirklich. Es gibt eine Menge Männer, welche diese Filme auch mögen. Ich habe keine bewusste Anstrengung auf die eine oder andere Art gemacht. Am Ende des Tages hatten wir ein Drehbuch, welches auf dem Buch basiert hatte. Eines der angenehmen Dinge an einem Projekt wie diesem ist, dass man weiß was man tut. Da kommen keine orange, gelben, pinkfarbenen Seiten hinein. Da gibt es keine Form von Unentschlossenheit. Die Geschichte ist bereits da. Du adaptierst es. Daher, nein ist wirklich die kurze Antwort. Ich denke Frauen mögen Horrorfilme genauso wie Männer.

Ich denke sie mögen sie manchmal ein wenig mehr.

Manchmal tun sie da, ja.

In 30 Days of Night haben sie die schrecklichsten Vampire die wir im letzten Jahrzehnt gesehen haben. Hier bringen sie einiges dieser Grausamkeit wieder zurück zu Edward. Warum war es für sie wichtig, Ed diese erschreckende tödliche Bestie sein zu lassen, genauso wie dieses romantische Symbol? Es ist etwas, was man in den letzten beiden Filmen nicht gesehen hat, wirklich…

Es war wegen der Abschluss-Szene. Die abschließende Kampfszene. Ohne diese Gefahr zu kennen, und die Wut, und die Grausamkeit, was einen Vampir ausmacht, was etwas ist, worauf sie in den Büchern hinweisen aber nicht direkt behandeln… Sie gehen schon her und töten Pumas und Löwen… Sie töten keine Menschen, aber die liebliche Mutter? Sie wird einen Bären aufreißen und sein Blut trinken. Es ist zimlich grotesk. Ich fühlte, dass man in der Abschluss-Szene mit Victoria wissen musste, dass Edward gefährlich ist. Man musste wissen, dass er dazu fähig war. Man glaubte es gänzlich, dass er jemandem den Kopf abbeißen konnte. Aber es gab auch die Möglichkeit, dass er verlieren könnte. Das Wechselspiel kam davon, im Film zu zeigen, dass er gefährlicher ist. Andernfalls wäre es nur ein Geben. Er wird gewinnen weil er der gute Typ ist. Ohne die Spannung, dass er die Zähne fletscht und mit Jacob kämpft… Er hat es körperlich gemeistert, und er war zornig. Das waren Dinge, die er in den vorherigen Filmen nicht wirklich gemacht hat. Ohne das hätte die Schluss-Sequenz glaube ich nicht funktioniert.

Haben sie jemals mit dem Gedanken gespielt, die Bärenszene in den Film zu geben?

Nein, ich habe niemals darüber nachgedacht, einen Bären in den Film zu bringen. Ich sah ein Pärchen. In Vancouver. Aber ich habe nie die Notwendigkeit verspürt, einen Bären einzubringen.

Es ist nur interessant für mich darüber nachzudenken. Wenn ich es in meinem Kopf sehe, könnte es funktionieren. Und ich kann sehen, dass es ein wenig albern wäre, Edward ohne Shirt zu haben, auch mit einem Bären zu kämpfen.

Ihn auseinander zu reißen. Ja. Wir haben über die Hintergrundsgeschichte nur charakterlich geredet, dass diese Vampire Tiere sind, und sie reißen Dinge in Stücke. Es gab im Film so wenig Zeit, um die Geschichte zu erzählen, die wir hatten. Sie haben darüber nachgedacht, in die Hintergrundsgeschichte zu gehen, und darüber hinaus in die Geschichte der Charaktere, das war nicht machbar. Aber ich sehe den Standpunkt. Die etwas keusche Mutter, die einen Puma zerreißt.

Am Freitag erscheint endlich Twilight Eclipse – Bis(s) zum Abendrot auf DVD/Blu-ray! Ihr könnt die DVD oder Blu-ray wie gewohnt bei Amazon bestellen.

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5 Kommentare to “David Slade: über das Projekt Twilight Eclipse, gelöschte Szenen und die Herausforderung”

  1. nadine25 sagt:

    sehr interesant, wie immer

  2. Vanessa sagt:

    Seh ich auch so wie nadine25. :) Danke für’s übersetzen! :)

  3. VampirGirl sagt:

    ich feru mich sooooooooo sehr auf die dvd!

  4. Daniela sagt:

    Toller Beitrag, ich finde es Interessant mal hintergrund info´s von Regisseur David Slade zu bekommen, wobei er ruhig mehr erzählen könnte und sie auch mehr zeigen könnten!

  5. nadine25 sagt:

    juhu hab heute die DVD “Eclipse” bekommen und jetzt werd ich mir die mal gleich anschauen und vorallem natürlich auch das bonusmaterial
    juhu juhu (freu, freu)